Dienstag, 23. September 2014

[Rezension] Blind Walk

Titel: Blind Walk
Autor: Patricia Schröder
Seiten: 448
Genre: Jugendbuch/Thriller
Sieben Jugendliche ausgesetzt im Nirgendwo, gefangen in einem teuflischen Spiel, aus dem es kein Entkommen gibt.
"Dieser ganze bescheuerte Event ist ein einziger riesengroßer Fehler gewesen. Wie es aussieht, wird wahrscheinlich niemand mehr lebend aus der Sache herauskommen."
Als die 17-jährige Lida Donelly zusammen mit ihrem Freund Jesper an einem sogenannten "Blind Walk", einem Event aus dem Internet, teilnimmt, rechnet sie mit nicht mehr als ein bisschen Nervenkitzel. Zusammen mit fünf anderen Jugendlichen werden Lida und Jesper mit verbundenen Augen in der Wildnis ausgesetzt, ausgestattet mit einem Kompass und ein paar wenigen Gegenständen. Doch von Anfang an ist die Stimmung in der Gruppe hochexplosiv.
Die Situation droht zu eskalieren, als die Jugendlichen nach kurzer Zeit die Leiche einer der Männer finden, die sie in den Wald gebracht haben. Lida beschleicht das unheimliche Gefühl, dass sie beobachtet werden. Schon bald wird dieser erste Verdacht zur bösen Gewissheit: Irgendjemand da draußen macht Jagd auf sie. Und der Jäger scheint es dabei vor allem auf sie, Lida, abgesehen zu haben.

Lieblingszitat


"Wenn ich dich berühren dürfte ... nur ein einziges Mal richtig berühren ... Ich würde sofort in meinen Körper zurückkehren. Für dich ... mit dir ... würde ich noch mal von vorn anfangen." 

Meinung zum Buch

Als ich die Beschreibung zu "Blind Walk" das erste Mal las, erwartete ich einen spannenden Thriller, der mal eine Abwechslung zu den Teenie-Schnulzen ist, die ich in letzter Zeit nur allzu gern gelesen habe ;) Was dann aber kam, war doch um einiges mehr!
Es beginnt wie erwartet, und wie der Klappentext schon verrät: Lida und ihr Freund Jesper landen mit den anderen Jugendlichen Joy, Isabel, Thore, Birk und Natascha irgendwo im nirgendwo, um dort den Blink Walk zu absolvieren. Sie sind eingestellt auf ein kleines Abenteuer, wollen sich nur ein paar Tage durch die Wildnis schlagen, um in die Zivilisation zurückzufinden. Doch dann ändert sich alles, als sie die Leiche von einem der Männer, die sie zum Blind Walk gebracht haben, am Rand einer Schlucht finden.
Und auch innerhalb der Gruppe gibt es jede Menge Probleme: Natascha ist ein Biest, Isabel scheint vollkommen durchzudrehen und auch zwischen Lida und Jesper kriselt es ziemlich.
Anfangs war ich also ganz der Meinung, dass sich meine Erwartungen erfüllen würden. Doch dann werden auf einmal immer wieder kurze Kapitel aus der Sicht eines Jungen namens Sten eingeschoben. Dieser hatte einen Autounfall und liegt im Koma, weshalb er jetzt ruhelos um seinen Körper und im Krankenhaus herumwandert. Bis er sich entschließt, nach draußen zu gehen...
Erst einmal muss ich sagen: "Blind Walk" ist wirklich spannend. Mehr als das ist es aber unerwartet, denn mit vielen Wendungen hätte ich anfangs überhaupt nicht gerechnet. Zum einen meine ich damit, wer überhaupt hinter der ganzen Geschichte um den Blind Walk steckt - das hat mich wirklich überrascht. Zum anderen sind es aber auch die außerkörperlichen Erfahrungen zweier Figuren, die so gar nicht in einen realistischen Roman passen.
So geht nicht nur die Suche nach dem mörderischen Psychopathen und einiger Missstände im Krankenhaus, in dem Sten liegt, in einen spannenden Endspurt - es entwickelt sich auch noch so eine richtig niedliche, kitschige Liebesgeschichte, auf die ich nicht zu hoffen gewagt hatte ;) Klar - sie ist nicht sonderlich logisch, wirkt überstürzt und etwas gekünstelt - aber ist doch egaaaaal! Es war soooo süüüß!!
Und am Ende habe ich dann auch so richtig mitgefiebert, mir ist öfter mal ein nervöses Quietschen rausgerutscht und ich wurde richtig hibbelig. Spannung, Trauer, Hoffnung und Glück haben sich minütlich abgewechselt und am Ende war ich wirklich, wirklich zufrieden.

Lieblingsfigur

Sten. Mit riesigem Abstand! Mein Gott, er ist so niedlich, ich wollte ihn knuddeln! :)

Fazit

Sicher, die Geschichte hatte ein paar Schwächen. Manchmal wirkte sie etwas gestelzt und die Liebesgeschichte war auch etwas übereilt, außerdem gab es überraschend viele Rechtschreibfehler, die mir aufgefallen sind - aber ich mochte das Buch wirklich, wirklich gern. Deshalb vergebe ich 4 von 5 Federn und eine klare Leseempfehlung!



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